Konnten die Vormenschen eine Supernova beobachten?
Konnten die Vormenschen eine Supernova beobachten?
Vortrag von Dr. Thomas Faestermann (TUM)
Freitag, 24. Januar 2025, 20:00 Uhr
Sterne, die mehr als zehn mal so schwer sind wie die Sonne, enden meist als Supernovae (SNe), bei denen ein Neutronenstern oder gar ein Schwarzes Loch übrig bleiben und ein großer Teil der Masse in einer gewaltigen Explosion ins All geschleudert wird. In diesem ausgestoßenen Material ist auch alles an Atomkernen enthalten, was beim Brennen des Sterns und bei der Explosion synthetisiert wurde, also auch Radionuklide. Wir haben mit der Methode der Beschleuniger-Massenspektometrie (AMS) nach Atomen eines schweren Eisen-Isotops, des Eisen-60, gesucht, das eine Halbwertszeit von 2,6 Mio Jahren hat. In datierten Proben vom Ozean-Boden ebenso wie in Mond-Proben konnten wir nachweisen, dass in einem Zeitraum vor 1,5 bis 3 Mio Jahren eine messbare Menge dieses Radioisotops in unserem Sonnensystem eingetragen wurde, einige zig Atome pro cm2 und Jahr.
In diesem Vortrag möchte ich ein wenig auf die kernphysikalischen Prozesse beim Stern-Brennen eingehen, diese Art von Kern-Kollaps SNe beschreiben und unsere Messmethode AMS erklären. Dann werde ich die Ergebnisse vorstellen, auch die einer australischen Konkurrenzgruppe, unabhängige Hinweise auf solch junge SN-Aktivität in unserer Umgebung in der Milchstraße erklären ebenso wie auf mögliche Auswirkung auf das Leben auf unserem Planeten eingehen, zu einer Zeit, als die ersten Vertreter der Gattung Homo auftraten.
Bei klarem Himmel danach noch Beobachtung mit den Teleskopen auf der Plattform