Wann lohnt sich der Anblick besonders?
Einen Kometen im Fernglas zu sehen ist immer etwas Besonderes. Schon nach wenigen Stunden, ja sogar Minuten lässt sich die Bewegung dieses interplanetaren Schneeball-Geschosses erkennen.
Wenn Sie aber einen ähnlich schönen Moment abpassen wollen, wie unser Mitglied N. Heininger von der VSW-Fotogruppe, als der Komet an der „Wal-Galaxie“ vorbeizog, dann sollten Sie sich folgenden Termin im Kalender notieren und bis dahin für gutes Wetter sorgen (daran fehlt es nämlich im Moment am meisten!):
In den frühen Morgenstunden des 03. Dezember (Freitag) lässt sich – bei klarem Himmel – im Osten der Vorbeiflug des Kometen an dem ohnehin sehr sehenswerten Kugelsternhaufen M3 verfolgen. Ein guter, auf einem Stativ montierter Feldstecher oder ein kleines Teleskop genügen schon, um einen Blick zu erhaschen. Oder eine DSLR-Kamera auf einem Stativ mit beispielsweise einem 135mm Tele für einen Schnappschuss. Hier der Anblick gegen 5 Uhr morgen (Freitag, 03.12.) mit dem freien Planetariumsprogramm Stellarium bei hoher Vergrößerung:
Wie finde ich den Komet am 03.12. am Himmel?
Ganz einfach um 5 Uhr früh genau nach Osten schauen (ggf. Kompass nutzen). Dort steht knapp 30° hoch unübersehbar Arktur, der Hauptstern des Bärenhüters und mit der hellste Stern am Nordhimmel überhaupt. Dann noch etwa ein Drittel der Strecke vom Horizont bis Arktur weiter nach oben, bis im Fernglas oder Teleskop ein kleines verwaschenes Nebelfleckchen erscheint: das kann dann M3 sein, oder der Komet – oder beide zusammen!
Wenn das Wetter nicht mitspielt, gibt es noch eine zweite Chance, den Kometen leicht zu finden:
Am Nikolaustag, Montag, dem 06. Dezember, wieder am Morgenhimmel fliegt der Komet nur ca. 5° nördlich an Arktur vorbei. Da der Bärenhüter beim Aufgang so früh am Morgen noch „im Bett liegt“, also seitlich gekippt erscheint, bedeutet nördlich einfach links davon. Mit dem nächsthelleren Stern Izar, „links“ neben Arktur, bildet der Komet dann ganz grob ein gleichschenkliges Dreieck.
(Alle Abbildungen erstellt mit Stellarium)
Der Komet hat es weiterhin eilig und rast mit 250.000 km/h (zweieinhalb mal so schnell wie die Erde) unter der Nördlichen Krone entlang Richtung Schlange und Schlangenträger, wo er dann am 12.12. letztmalig in der Morgendämmerung zu sehen ist, bevor er im Glanz der Sonne untertaucht. Gleichzeitig erreicht er dann seine größte Erdnähe. In den Folgewochen ist er leider nur noch von der Südhalbkugel aus zu sehen.
Nutzen wir also die Chancen in den kommenden knapp zwei Wochen und stellen den Wecker immer auf kurz vor 5!
Wo erfahre ich mehr über den Kometen?
→ Im nächsten Punkt auf dieser Seite finden Sie nützliche Links, auch zu weiteren Aufsuchkarten.
Und wenn Ihnen ein Bild oder eine Zeichnung gelingt, geht es darunter gleich weiter zu unserem Foto-Wettbewerb…