Beschreibung
Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums von Hubbles bahnbrechender Entdeckung von 1923, dass der Andromedanebel (M31) – und somit folglich auch tausende anderer Nebel, die schon Herschel katalogisiert hatte – eine eigenständige Galaxie darstellt, weit außerhalb unserer Milchstraße, und dass das Universum folglich unvorstellbar viel größer war, als bis dahin geglaubt.
Bis vor 100 Jahren war die Größe des Universums noch sehr umstritten (vgl. The Great Debate von 1920) und ein Konsens bestand, dass unsere Milchstraße bereits das ganze Universum darstellt, es also nicht viel größer wäre als ein paar hunderttausend Lichtjahre. Über Nacht war mit Hubbles Entdeckung von Cepheiden-Veränderlichen in M31, unter Anwendung der Perioden-Leuchtkraft-Beziehung (Leavitt’s Law) das Universum um Größenordnungen angewachsen auf etliche zig Millionen Lichtjahre, und heute kennen wir ein beobachtbares Universum von etlichen zig Milliarden Lichtjahren.
Von dieser Entdeckung ausgehend machen wir uns auf eine gedankliche Reise, die uns zeigen soll, warum das Universum tatsächlich viel kleiner gar nicht hätte sein können bzw. warum wir dann wahrscheinlich gar nicht existieren würden:
Das uns sichtbare Universum umfasst eine schier unglaubliche Menge an Zeit, Raum, Energie, Materie, Schönheit und dramatischen Ereignissen. Laut den gängigsten Theorien lief eine geradezu wunderbare Entwickelung vom sogenannten Urknall bis zur Erde von heute ab, eine Entwickelung, die uns Menschen sehr dankbar machen sollte. Denn dabei lief alles nach einer inneren geradezu abgestimmten Richtigkeit ab: Dass überhaupt Materie, Sterne, Galaxien, Sonnensysteme, ein Planet wie die Erde usw. entstanden sind, ist demnach äußerst unwahrscheinlich. Die Erde wurde schließlich dennoch im Zusammenspiel weltallweiter Vorgänge „geboren“ und dient nun mit ihren erstaunlich sinnvollen kosmischen Zutaten als Heimstätte fürs Leben. Wir fragen uns, ob das alles zufällig war oder ob es etwa durch Naturgesetze oder anders vorgezeichnet wurde?
Die diversen Deep-Field-Aufnahmen des bezeichnenderweise nach Edwin Hubble benannten Hubble Space Telescope (wie inzwischen auch die des JWST, s. dazu die Vorträge am 10.11. und 1.12.2023!) geben eine Ahnung von den majestätischen Dimensionen des Raums.